Uromas Rock

Meine Kollegin, eine sehr romantische Frau aus Frankreich, erzählte mir, sie habe noch  einen Rock aus uralten Zeiten, von der Uroma, welcher ihr im Lauf der Jahre zu klein geworden sei…

Sie streichelt fast täglich den wunderbaren Stoff, einmalig in seiner Haptik. Wir tranken zusammen Kaffee, wie sooft und da kam uns eine Idee. Warum kreiere ich nicht aus diesem tollen  Rock verschiedene Ausschnitte und nähe daraus Stoffpostkarten, für die ganze Familie, zum verschicken.

Gedacht – getan.

Sie verschickte nun die fertigen Stoffpostkarten in die ganze Welt, das Weiteste war wohl Neuseeland.

Die Familienmitglieder bedankten sich nach und nach für die Stoffpostkarte und fragten sie, wo sie wohl diesen Stoff herhabe, er käme den Einzelnen so bekannt vor…

Da erzählte sie unserere Idee .  Die Familie war gerührt und überwältigt.

 

 

Die Markenjeans

Auf einem  Flohmarkt in Leipzig fragte mich ein junger Mann im feinen Zwirn – ich sah sofort, dass er aus der Kunstszene kommen muss –  wer wohl diese schönen Stoffpostkarten nähen würde…

Nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte, offenbarte er mir seine  Idee…

Er war wohl  kürzlich verlassen worden und alles was ihm noch blieb, war eine Jeans, keine günstige…

Nun stand die Frage,  ob ich aus dieser Jeans Stoffpostkarten nähen könne, damit der ehemals begehrte Partner seine Jeans  zurückerhalten könne, jedoch in Postkartenform…

Meine Gefühle waren zunächst gemischt, ich dachte nach und kam zu dem Ergebnis:

Wieso denn eigentlich nicht? Ich nähte ihm also pro Hosenbein je 6 Stoffpostkarten und er schickte diese dann  täglich an den Jenigen zu…

12 Tage lang ein Stück Jeans , jeder verarbeitet eben eine Trennung auf seine Art…